Saigon-HCMC

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich die Speedfähre (1.5h) von Vung Tau nach HCMC nehmen, aber verkaufen sie offiziell keine Tickets für Motorräder.  Ich denke aber, wenn man dem Kapitän CIP(Cash in Pocket) gibt, sollte der Transport möglich sein.

In Saigon angekommen habe ich mich auf Grund einer Empfehlung im Hideout Hostel einquartiert. Ich habe viele abschreckende Geschichten über den Verkehr Saigons gehört, doch während der Fahrt durch HCMC, war das für mich recht entspannt. Vielleicht bin ich einfach, nach fast zwei Monaten auf den Strassen Vietnams unterwegs, nur abgehärtet.

Saigon ist keine so schlechte Stadt, es hat viele Parks, einen Fluss und viele Kanäle. Die Skyline ist nicht so beeindruckend wie die von Bangkok, aber doch ein paar Wolkenkratzer. Gestank, Smog und Verkehr sind nicht übermässig schlimm. Eine Stunde Bootfahrt auf Saigon-Fluss ist sehr entspannend, wie auch der Besuch des Unabhängigkeitspalastes. Dieser Palast sieht aus wie aus einem alten James Bond Film,das Interieur stehen geblieben in den 70er Jahren, nichts wurde verändert seit der Flucht der Amerikaner aus Saigon.

Das Hideout ist ein gutes Hostel mit der richtigen Mischung von Party und Erholung. Die Schlafsäle sind klimatisiert, nicht zu gross und recht ruhig. Jeden Abend finde hier ein Anlass statt. Die Bar ist getrennt vom Hostel und die Musik hat die richtige Lautstärke und schliesst so um elf Uhr abends. Die Party findet ausserhalb des Hostels statt, im Distric 1, das Backpackerviertel von HCMC, auch genannt Saigon. In diesem Viertel hat es viele Bars, jedoch keine Klubs.

Im Hideout habe Mischa kennengelernt, ein junger Bündner,  der in diesem Hostel an der Bar arbeitet. Drei Mal in der Woche hilft er auch bei der Organisation der Pub Crawl. Mischa ist eigentlich immer am Reisen, wenn er nicht noch seinen Militärdienst abverdienen muss. Das Positive an der Pub Crawl ist, dass diese hier gratis ist. Manche Pub Crawls haben ein sehr schlechtes Preis-Leistungsverhältnis und sind sehr uninspirierend. Seien wir doch ehrlich, für eine Pub Crawl mit nur drei oder vier Barbesuche, einem T-Shirt und ein paar Shots würde niemand 8-10$ bezahlen. Eigentlich müssten die teilnehmenden Bars das Ganze finanzieren, da sie am meisten profitieren, da viele Leute kommen und viel Umsatz generieren. 

Zwei Tage später hat mich Mischa die attraktive Bettina aus Basel und seinen Kumpel Cuki auch aus dem Graubünden vorgestellt. Bettina war alleine auf drei wöchigen Kurzurlaub in Vietnam und kam gerade mit Cuki von einem zweitägigen Ausflug vom Mekong Delta zurück. Cuki hat sich während seines vier wöchigen Aufenthaltes hier seinen Arm tätowieren lassen. 

Cuki und Mischa waren einen Monat in Vietnam mit dem Motorrad unterwegs, wobei sie weniger Wetterglück hatten als ich. Als sie unterwegs waren, hatte es zum grossen Teil geregnet, bei mir hat es kaum einen halben Tag geregnet. 

 Bettina hat ihr Jus-Studium abgeschlossen und will jetzt noch das Anwaltspatent machen. Ich, an ihrer Stelle, wäre noch ein bisschen länger gereist, da man das Patent später immer noch nachholen kann.  Jung ist man nur einmal. Wie dem auch sei, an diesem Abend verstanden wir uns sehr gut und so beschlossen wir einen Schweizer Abend zu machen und, Mangels anständiger Clubs, die stylische, openair  Rooftopbar air360 auf dem 23 Stockwerk zu besuchen.

Die Bar ist gehört zur gehoben Klasse, die Preise sind eher auf Zürich- Niveau. Jedoch muss ich sagen, die Bar war gut, besser als die versnobte Hang-over Bar in Bangkok. Ein DJ sorgte für gute Musik und die Stimmung war auch gut. Cuki wollte zu Feier des Tages, da seine Kreditkarte wieder funktioniert, eine Flasche Gin bestellen. 

Er hat sich nämlich eine neue Kreditkarte bestellt, da seine alte nicht funktionierte. Nun funktionierte seine Neue zuerst auch nicht und das lag hauptsächlich da ran, dass die Bank die Karte für dieses Land gesperrt hat. Seine alte Karte hätte problemlos ihren Dienst verrichtet, wenn er seiner Bank mitgeteilt hätte, dass er in Südostasien unterwegs ist. Nun, nach zwei Telefonaten mit der Bank hatte Cuki es geschafft, die Karte für dieses Land zu aktivieren. 

Bettina flog am nächsten nach Phu quoc und ich erholte mich von den Nachwirkungen des Gins. Cuki ging für  fünf Stunden auf den Tätowierstuhl, am Abend sah man ihn nicht mehr. Ich habe mir noch die höchste Bar auf dem 52 Stockwerke im Bitexco -Tower angeschaut, aber meiner Meinung nach ist  die 360air Bar besser und schöner. Ich bin  am darauf folgenden Tag weiter ins Mekong Delta.

 

Strassenkreuzung in HCMC

23-8_Park in HCMC

 

Ausblick bei Nacht von der 360Air-RooftopBar

 

Ich, Bettina und Cuki

 

Ausblick vom 52 Stockwerk von der Helibar

Ausblick vom Bitexco-Tower 

 

Vung Tau

Unterwegs von Mui Nee nach Saigon(HCMC) habe ich die Route entlang des Meeres, mit einen Zwischenstopp in Vung Tau, gewählt. Die Strecke ist nicht ganz so spektakulär wie andere Küstenabschnitte, aber doch ganz nett. Nach 180km bin ich abends in der Sonnendämmerung dort an gekommen. Unglücklicher weise schmerzte mein Hintern schon den ganzen Tag, so musste ich alle 40km einen Stopp einlegen. Die vielen Stunden auf dem Motorrad hatten seinen Tribut gefordert.

 So Motorrad zu fahren,  macht keinen Spass und deshalb musste ich mit den Gedanken spielen, mein geliebtes und gehasstes Motorrad demnächst zu verkaufen, obwohl es seit der Zylinderkopf-Revision in Mui Ne wieder super lief. Somit habe ich  während meiner Reise alle Verschleissteile im Motor ausgewechselt.

Vung Tau ist sehr beliebt bei Städtern von Saigon und Expats, knapp zwei Stunden von HCMC entfernt, direkt am Meer gelegen, ideal  für einen -Wochenendausflug. Hier hat es viele Restaurants und Bars und das Essen ist nicht schlecht. Während des TET-Festes sind viele Hotels ausgebucht, doch ich fand noch für einen Vernüftigenpreis ein sehr  kleines Zimmer in einem Hotel.

Viel zu tun gibt es hier nicht, ein schöne paar Strände gibt es und eine Bootsfahrt kann man  von Vung Tau nach Saigon machen. Von Vung Tau gibt es auch noch eine Fähre nach Con Dao,  die wahrscheinlich schönste Insel Vietnam. Jedoch ist dort fast alles fünf mal teuer als auf dem Festland und Sandfliegen gibt es auch. Vielleicht gehe ich bei meinem nächsten Besuch Vietnams dort hin.

 

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Der Küste entlang zwischen Tinh Binh und Vung Tau

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Stadtstrand von Vung Tau

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Blick auf die Küstenpromenade Vung Tau

 

 

 

Mui Ne

Ich habe in Mui Ne mehr Zeit als sonst wo in Vietnam verbracht, und das lag einerseits am Longsom Campingplatz, anderseits  auch am Kitesurfen. Das Longson ist ein höchst gemütlicher Campingplatz und liegt direkt am Strand, 10km ausserhalb von geschäftigen Mui Ne. Die Speisen und Getränke im Restaurant des Campingplatzs sind  etwas teuer, auch das Bett im Schlafsaal ist mit 7$ ohne Frühstück teuer als im vietnamesischen Durchschnitt. Ein Zelt kostet 4$ Nacht pro Nacht. Dafür ist der Gemeinschaftsbereich super, jeden Abend wird was veranstaltet. 

Dort arbeitet Jasmin, eine junge, süsse und blonde  Südafrikanierin,  an der Reception und auch Ami, eine Engländerin an der Bar. Jasmin hat dort einen siebenmonatigen Vertrag unterschrieben. Ich, an ihrer Stelle, hätte das nicht gemacht, da die Hauptsaison Ende März endetet und in den restlich 5 Monate nur wenige Leute unterwegs sind, im speziellen während der Regenzeit.

Etwa 300m entfernt bekommt man für 8$  ein Zimmer mit Klimaanlage, in einem lokalen Resort. Die sehr nette Monika und ihr Freund waren lange Zeit die einzigen Gäste, bis ich dort einzog. Wir haben uns manchmal gefragt, wie die Ihr Geld verdienen, so ohne Gäste. Einen Internetauftritt hat das Resort auf jeden Fall nicht. Viel gemacht haben die Vietnamsen dort nicht, auf keinen Fall geputzt oder die Betten neu bezogen, die meiste Zeit sind sie in den Hängematten gelegen. Vielleicht wäscht ja die Mafia ihr Geld dort.

Monika und ihr Freund kommen aus Litauen und betreiben dort ein kleines Gasthaus an der Ostsee. Im Winter läuft dort nicht so viel, die meisten Gäste kommen im Sommer und so schliessen sie jedes Jahr im Winter ihre Pension und kommen nach Mui Ne um ihrem Lieblingshobby zu frönen: Kitesurfen. Monika hat immer ein Lächeln im Gesicht und so verstanden wir uns gut.  

Die einzige Zeit, in der es wohl ausgebucht ist, ist während des Tet-Festes, dem chinesischen Neujahr, vielleicht auch während des westlichen  Neujahrfests. Bei den billigen Unterkünften verdreifachen sich die Preise und die meisten Vietnamesen zieht es an die Strände. Ich für meine Wenigkeit musste leider ausziehen, da ich keinen Bock hatte den dreifachen Preis zu zahlen und bin wieder zurück zum Campingplatz gezogen.

Während des Tet-Festes herrscht Chaos pur. Alle Busse und viele Hotels sind ausgebucht. Es ist extrem. Die Vietnamesen strömen in Scharen aus den Städten, eine richtige Völkerwanderung und es ist sinnvoll frühzeitig zu buchen, sonst kann es sein dass man kein Zimmer bekommt. Alle diese Busse parkieren entlang der Küstenstrasse. Und es herrscht dichtes Gedränge, die kleinen Stände, die vorher geschlossen waren, sind nun offen und auch neue Stände sind übernacht aufgetaucht.

Nebendran ist auch ein nettes Resort mit Pool , das Mui Ne Village, und bietet Zimmer für 30$. Dort residentiert unter anderm auch mein Kitesurf-Lehrer Sebastian, ein Franzose. Sebastian ist jedes Jahr vier Monate von Dezember bis März dort und unterrichtet in dieser Zeit Kitesurfing. Im Sommer arbeitet er in Ägypten. 

Auf dem “Highway” in der Nähe des Longsons kontrolliert, besser gesagt kassiert  die Polizei, Werktags von ein Uhr bis fünf Uhr nachmittags,  Touristen mit Motorrad ab und sucht nach Gründen für Schmiergeld. Es ist so eine Art moderne Weglagerei, Abzockerei. Auch ich wurde einmal angehalten und ich sollte meinen Führerschein und Fahrzeugschein zeigen. Ich würde vorher gewarnt, dass da Kontrollen seien und, dass die Banditen auf älle Fälle Geld sehen wollen.

Mein Ausweis war in meinen Hotelzimmer und fehlte mir somit.  Der Übersetzer hat mir so ne ausgedruckte Preisliste mit den Kosten für verschiedene “Delikte” hingehalten. Ich dachte mir, so ne Frechheit, dieses Dokument ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde. Zuerst wollten sie 700k Dong, dann ich habe das Schmiergeld auf 200k heruntergehandelt.

 Als es ans Bezahlen ging, habe ich nach einer Quitung verlangt. Der “Polizist” wollte mir keine Quitung ausstellen, er würde fast hässig. Dann hat er mir gesagt, er wolle mir keine Quitung ausstellen, dafür mein Motorrad für 7 Tage beschlagnahmen. Und dafür benötige er  meinem Motorradschlüssel. Und ich dachte mir: “jetzt will er mein Motorrad stehlen, das kommt nicht in Frage”.  Und meine Antwort war natürlich “Nein!” Dann ist der Typ zu meinen Motorrad hingelaufen und drauf aufgehockt. 

Und so fragte ich mich kurz, was denn das solle, bevor ich ihm dann zu Motorrad gefolgt bin. Kurz darauf  ist ein zweites Motorrad gekommen und so ich dachte mir, bevor sie es wegstossen, hocke ich doch schnell  aufs Hinterrad.  Mit dieser Aktion hat der Polizist dann doch nicht gerechnet. Er war wohl etwas perplex, dann forderte er mich auf abzusteigen. Ich erwiderte, dass das mein Motorrad sei und ich nicht absteige. Dieses Spiel wiederholte sich noch ein-,zweimal und dann stieg der “Polizist” ab. Ich wartete ein Viertelstunde auf dem Motorrad , der Polizist telefonierte in dieser Zeit ein paar mal und  dann sagte er mir, ich könne gehen. Und so fuhr ich weiter nach Mui Ne.

Das Kitesurfen ist der Wahnsinn, ich habe leider meinen Kurs nicht ganz fertig gemacht, da leider der Wind nicht immer so mitmacht, wie man das gerne hätte. Obwohl es in Mui Ne eigentlich fast immer Wind hat, variiert er doch immer wieder. Manchmal ist er  zu stark, manchmal zu schwach. Am Morgen ist der Wind genenerell schwächer als am Abend. Die Wellen sind auch immer recht hoch, meistens  zwischen einem und zwei Meter, manchmal bei einem Ausläufer eines Hurrikans auch bis vier Meter. 

Die Bedingungen zu Kitesurfen sind also recht schwer zu beginnen, da ist es in Boracay, Philippinen wesentlich einfacher, weil es keine Wellen hat. Aber wer hier sich zu behaupten weiss, kann überall Kitesurfen und ich war noch nie einer Herausforderung abgeneigt. So habe ich also Privatstunden genommen. Am Anfang wird am Strand die Beherrschung des Kites geübt und da ich etwas ausserhalb Mui Ne residentierte  hatte ich den Strand mehr oder weniger für mich allein. Am Strand in Mui Ne selber herrscht ein Gedränge, Surfer, Wind- und Kitesurfer wollen alle surfen und man muss auch auf die Strandgänger aufpassen. Zum Beginnen ist es viel einfacher, wenn man sich nur auf den Drachen konzentrieren kann. 

In Mui Ne selber hat es eine rege Kitesurfer Gemeinde, sie treffen sich abends im Dragon Beach oder im Line up. Nebst recht vielen Russen hat es hier auch ein paar Schweizer,  die den Winter beim Kitesurfen oder mit Sprayen hier verbringen. Ich habe hier Fabian getroffen, er ist einer der wenigen Leute, die vom Sprayen leben können. Er arbeitet auch in Mui Ne an Fassaden verschönerungen. Alex, ein weiterer Schweizer,  habe ich beim Kitesurfen getroffen, er logierte auch in Longson. Er hatte hier anfangs etwas Mühe mit den Wellen, da er das Kitesurfen in Boracay gelernt hat, doch nach zwei, drei Tagen war auch das kein Problem mehr.

Er hat so ne super Hängematte dabei, die gleichzeitig auch noch ein Zelt ist und ein Moskitonetz hat, perfekt für hier unterwegs . Ich bin ganz begeistert von dieser Hängematte, ich habe nur eine einfache dabei und ohne Mosiktonetz ist leider nutzlos. Dieses Teil steht definitiv auf meiner Einkaufsliste. Alex ist auch Ingenieur hat mir noch vom ein Job für eine Verpackungsfirma in Rayon, Thailand erzählt und meinte ich soll mich dort bewerben. Ich habe mir die Sache überlegt, zwei Jahre in Thailland zu arbeiten, wäre sicher ein spannende Sache gewesen.

Ich, Alex, Tim und Sebastian sind am meinen letzten Abend Krokodil essen gegangen, dabei sind wir vorher in einer Bar auf Herny und ein französisches Ehepäarchen gestossen. Tim ist ein gegen fünfzig jähriger Amerikaner, ziemlich Muskulös  und auch ein Schüler von Sebastian. Im Mai will er eine Tour mit einer Royal Enfield im Himalaya machen, ein so genanntes “einmal im Leben” Ereignis. 

Herny ist ein Casanova und Bonviant, aber schon über 60 Jahre alt, doch sehr fit für sein Alter. Er ist auch im Winter Gast im Mui Ne Village. Er hatte letztes Jahr eine Affaire mit dieser französischen  Ehefrau. Das Ehepaar ist dieses Jahr wieder da, der Ehemann hat offensichtlich nichts gemerkt. Das Ehepaar hat zwei Kinder , der Ehemann und der Sohn sind auch Kitesurfer. Die Ehefrau ist wohl mit ihrer Ehe und dem Ehemann gelangweilt, aber Ich und Sebastian sind strikt dagegen, dass er die Affäre dieses Jahr weiter  

Leider waren die Windprognosen schlecht für den Abschluss meines Kurses, so zwei Lektionen fehlen zum Abschluss. Doch ich musste weiter nach Saigon (HCMC)

 

Mui Ne Kitesurfers Monika

 

Pool vom Mui Ne Village mit Blick aufs Meer

 

Sonnenaufgang in Mui Ne

 

Kitesurfers(Alex) und Franzosen(Henry, Sebastian,französisches Ehepaar) beim Krokodilfleisch grillieren

Lebendiges Krokodil im Käfig, wartet auf den Grill

 

BigAir Contest in Mui Ne

 

 

Engel in Mui Ne

 

Unterwegs nach Mui Ne durchs südliche Hochland

Die Weg abseits des Highway im Hinterland eignen sich wunderbar für ausgedehnte Motorradfahrten. Unterwegs hat es überall Cafès für eine Kaffepause. Ich möchte euch einen Teil der Bilder nicht vor enthalten.

 

Ab und zu ne neue Kette muss auch sein…

 

irgendwo in der Pampa

 

unterwegs auf der Strasse QL 28

 

vorbei an Plantagen

Kaffeepause: Mot Café Sua Da

 

Vorbei an einem Stausee

 

 

Lak Lake-Dak Lak

Mein letzter Eintrag ist schon etwas länger her, da ich doch ziemlich beschäftigt war mit Kitesurfen und so.. 🙂 Aber nun der Reihe nach.

 Lak lake ist ein wunderbarer See in der Nähe von Dak Lak / Buon Ma Thout. Von Dalat und Nha Träg führen mehrere Wege dort hin, die meisten Strecken sind sehr kurvig und mit wenig Verkehr, also Ideal als Motorradstrecke. Von Dalat aus geht es entlang der Serpentinen runter, durch die riesige Kaffeeplantagen, dann wieder rauf über kleinen Pässe, vorbei an grossen Stauseen und am Schluss durch Reis und Maisfelder zum Lak See. Insgesamt ist dies eine sehr vielseitig Strecke. 

Am Lak See habe ich in einem grosszügigen Massenschlag in einem traditionellen Langhaus übernachtet. Das Gästehaus bietet auch Zimmer an. Die Gegend gefällt mir noch fast besser als Dalat, weniger Touristisch, aber sehr abwechslungsreich  und man hat seine Ruhe. Man kann auch Elefantentouren buchen (20$-30$ /h) und auf dem See kajaken. Auch Velofahren gehört dazu. Rundherum wachsen auf Plantagen erstaunlich viele Früchte: Kakaobohnen, Kaffeebohnen, Wassermelonen, Pfeffer, Jackfruit und sicher noch mehr Zeugs. 
Am nächsten Tag habe ich einen Führer (20$ /Tag)angeheuert und er hat mich etwas in den Plantagen herum geführt. Ich wollte ein gegrilltes Huhn zum Mittagessen und so sind wir morgens im Markt für unser Picknick einkaufen gegangen. In Vietnam wird das Huhn lebendig eingekauft und zum Essen frisch  getötet, gerupft und geschlachtet. Frischer geht’s nicht und ich muss sagen das Huhn war sehr lecker.

 Zurück beim Gasthaus habe ich eine Spezilalität des Hauses, Elefantenkaffee, getrunken. Die Elefanten essen offensichtlich die Kaffeefrüchte und scheiden die Bohnen aus. Das ist etwas ähnliches wie der Wieselkaffee, nur sind die Elefanten nicht wie die Wiesel in kleine Käfige eingesperrt und die Elefanten werden nicht nur Kaffeebohnen gefüttert. Am Nachmittag waren wir noch zu einer Wassermelonen-Plantage besichtigen. Danach, am frühen Abend, sind wir weiter zur Dorfschule der ethnischen Minderheit. Die Kinder gehen in einem frühen Alter zur Schule, so etwas wie Kindergarten oder Spielgruppe existiert nicht. Die Schulen sind sehr rudimentär eingerichtet und ich habe mich kurz mit dem Matheunterricht beschäftigt. Mich wenig überzeugend, lernen sie hier in der 1-4 Klasse das ein-mal-eins auswendig. 

Danach hat mich mein Führer  im Minderheitendorf  rumgeführt und mir erklärt, dass der Grund, dass die Langhäuser auf Stelzen gebaut sind, nicht etwa die Regensaison ist, sondern wegen den wilden Raubtieren, wie die Python oder der asiatische Tiger. Wobei der asiatischer Tiger schon fast ausgestorben ist. Vor 10-15 Jahren gab es hier noch Tiger. Danach sind wir zu einer Famile Abendessen gegangen. Zum Essen haben wir Reisbier getrunken, und das Reisbier schmeckt schrecklich, irgendwie nach Kaffee. 

Der Reis wird in einem grossen Tonkrug über zwei, drei Monate gegärt und anschliessend mit Wasser gestreckt. Ein wirklich sehr merkwürdiges Gesöff. Danach wollten wir noch ins Gemeindehaus, dort treffen sich die Dorfbewohner jeden Abend, aber da war niemand, da auch noch eine Hochzeitsfeier im Dorf stattfand. Mein Führer hat mich dann an diese Feier mit genommen und ich habe eine kleines Video gedreht, was ich euch nicht vorenthalten möchte. Auch an dieser Feier floss der Alkohol in Strömen, diesmal der Reiswein. Die Hochzeitsfeier war wirklich nett, eine Band spielte in einer höllischen Lautstärke und jeder konnte auf die Bühnen und ein Lied wählen und singen, so zusagen ein Openmic Abend. Ich wurde mehrmals aufgefordert etwas zu singen, unglücklichweise kann ich keine Lieder auswendig und somit liess ich das bleiben.

Zurück bei meinem Gasthaus traf ich dann noch auf Boris, ein russischen Backpacker, der mit seiner Frau auf Hochzeitsreise ist. Sie waren genau wie ich mit dem Motorad unterwegs und wir haben noch mit eine paar vietnamesenischen Jungenlichen Bier getrunken.

Am nächsten Morgen bin ich total verkatert aufgewacht und ich und mein Führer sind, wie abgemacht, noch ans Hochzeitessen gegangen. Die Hochzeitsgesellschaft war sehr gross, gegen 200 Leute, mehr als an der Feier am Vorabend. Es gab acht Gänge, Springrolls als Apetizer und dann verschiedene Hotpots und Tischgrill-Speisen.

Am darauffolgenden Tag habe ich den Umweg über Buon Ma Thouot(Bester Kaffee in Vietnam) genommen, bevor ich  weiter nach Mui Ne fahren bin.

Trocknen der Kaffeebohnen

 

Plantagen rund um Dalat herum

 

Unterwegs im Zentralen Hochland

 

Seenlandschaft im Hochland um Daklat

 

 

Perfekt um während einer anstrengenden Motorrad Tour aus zurufen: eines der vielen Hängematten-Cafes

Frucht in einer Kakaoplantage

 

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Dalat und seine Wasserfälle

 Dalat liegt auf 1600m im südlichen Hochland. Die Architektur der Stadt erinnert  stark an ein französisches Städtchen. Rund um Dalat hat es ein paar höhere Berge (2200-2400m) und sechs kleinere Wasserfälle. Hier kann man gut wandern, Mountainbiken und Cayoning. Eine kleine Gondelbahn führt zum einem Tempel und einem See. Dort kann man ein Boot mieten. In der Umgebung wachsen Kakaofrüchte, Blumen, Kaffeebohnen und viel Gemüse. Man kann auch eine Touren durch die Plantagen buchen, inklusive Besuch einer Wieselfarm. Der Wieselkaffee ist eine Spezialität Dalats. Naja meine Hauptbeschäftigung war es fünf der sechs Wasserfälle zu besuchen und mit dem Motorrad herumzufahren. Als Unterkunft kann ich Easyfriends und Family Hostel empfehlen.

 

Ausblick vom Dalat Backpackers Hostel

 

Ausblick auf Dalat

 

Stadt-See Dalat

 

Elefant Wasserfall

 

Elefanten Wasserfall von unten

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Wasserfall

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Pangour Wasserfall

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Bao Dai Wasserfall

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Wasserfall

 

See bei Gondelbahn

 

Reise nach Dalat

Ich bin mit Martin vom junglebeach nach Dalat aufgebrochen, Nha Trang habe ich übersprungen, da sich dort eher viele Russen und Partygänger sich austoben und zudem die Stadt auch nichts besonderes zu bieten hat. Der Stadtstrand ist sicher schön, Tauchen und Surfen wären auch noch möglich, aber es gibt sicher besser Orte um zu tauchen und fürs Windsurfen ist Mui Ne viel besser. Vietnams Back Roads sind besonders schön zu fahren, da sie nur wenig Verkehr herrscht und sie meistens sehr kurvenreich sind. 

Die gut 190 Kilometer sollten eigentlich kein Problem sein, aber schon beim Start haben wir festgestellt, dass bei meinem Hinterrad eine Spannmutter fehlt und  sich die Position des Hinterrad sich gelöst hat.  Beim Martins Hinterrad war das Zahnrad lose, und um dieses Problem zu lösen, musste das Kugellager ersetzt werden, Gesamtkosten 60000VND. Mein Motorrad hatte schon den gestrigen Tag ziemlich mühe, bergaufwärts zu fahren. Nach etwa 100km, auf dem Weg zu Pass hielt Martin an, um Fotos zu machen und ich wollte auch ein bisschen Fotografieren. Leider wollte danach mein Motorrad nicht mehr starten und weit und breit keine Werkstatt in Sicht. 

Glücklicherweise hielt der nächste Transporter an und hat uns geholfen. Wir haben mein Motorrad in den fast leeren Laderaum bugsiert und wir sind , ich auf dem Rücksitz von Martins Motorrad,  fast 50km dem Laster  zur nächsten Werkstatt gefolgt. 
Die Passstrasse zwischen Nha Trang und Dalat ist sehr schön, sehr kurvig und es hat alle paar Kilometer so kleinere Wasserfälle. Die kleine WIN ist mit uns zweien kaum den Berg hinauf gekommen und ich  habe manchmal gehofft,  dass Martins Bike nicht auch noch ne Panne hat. Doch sein Bike hielt zuverlässig.

 Der kleine Laster musste unterwegs noch einmal anhalten, die Ladung, respektive mein Motorrad war ungenügend gesichert. Naja, die vietnamesischen Chauffeure sind wohl nicht drauf bedacht, die Ladung gut sichern.  Ich habe noch beim Beladen versucht, das Motorrad zu fixieren und war doch ein bisschen erstaunt, dass der Chauffeur nicht von sich aus das gemacht hat. Wie dem auch sei, das Motorrad ist im Laderaum umgekippt und hat wahrscheinlich auch noch ein bisschen Benzin übers Gemüse verschüttet, was die Vietnamesen nicht weiters zu stören schien. Jedoch mir war das etwas unangenehm. Nachdem das Motorrad besser gesichert wurde, konnte unsere Fahrt fortfahren.  

Nach dem Pass fing es an zu regnen und wir mussten anhalten um den Regenschutz an ziehen. Den Laster schien das nicht weiter zu kümmern, er setzte seine Fahrt unbekümmert fort. Bei der Werkstatt angekommen, entluden wir mein Motorrad und ich wollte der Chefin des Lasters noch 10$ als Dankeschön für die Hilfe überreichen. Doch Sie sagte mir, die Nothilfe sei eine Selbstverständlichkeit und nahm mein Geschenk nicht an und brauste davon.

Der Mechaniker stellte fest, dass mein Zündsystem und, da der Kickstarter auch nicht mehr funktionierte, auch meine Kupplung im Arsch ist. Für die Reparatur und Austausch der defekten Teile verlangte er 25$. Während dessen kippte Martins Motorrad auch um, und es gingen die Lampen kaputt. Also wurde auch noch an seinem Motorrad der Scheinwerfer und der Tachometer ausgetauscht. 

Es war schon dunkel, sieben Uhr abends, als wir unsere Fahrt fortsetzen konnten. Als wir Dalat näher kamen, haben wir erstaunlich viele beleuchte Treibhäuser gesehen. Ein ganzes Tal voller Treibhäuser und fast alle  beleuchtet, sehr beeindruckend. Es stellt sich nun die Frage, für welche Pflanzen es sinnmacht, sie nächtlich zum beleuchten. Da kommt eigentlich nur eine Pflanze in Frage, vielleicht irre ich mich auch, ich habe es nicht genauer untersucht, Cannabis Sativa.  Sie produzieren hier, in Vietnam, also Unmengen von Indoorgras. Normalerweise würde man soviel Gras kilometerweit riechen, aber ich roch nichts, was auf eine gute Filteranlage hindeutet.  Und  weitere Fragen stellen sich auch, wohin das Gras versendet wird und wie die Unmengen durch den Zoll geschmuggelt werden, wahrscheinlich per Container , kaufen jedenfalls, kann man diese Qualität  hier in Vietnam nicht.

Um acht Uhr Abends  sind wir dann müde, aber froh, in Dalat angekommen.

 

 

 

 

 

Doc Let Strand

Der Küstenabschnitt zwischen Quy Nhon und Nha Trang ist ähnlich spektakulär wie zwischen Hue und Hoi An und sollte unbedingt tagsüber absolviert werden. Am besten mit dem Motorrad, aber auch die Busfahrt ist sicher sehr schön. Auf diesem Abschnitt wollte ich eigentlich nur einen kurzen Stopp am Doc Let Strand machen, 60km nördlich von Nha Trang.  Das Junglebeach Resort ist sicherlich nicht mehr das Modernste, der Ausstattungs-Standard ist eher bescheiden, das Internet funktioniert eher schlecht als recht, eine Bar und ein Restaurant sind leider nicht vorhanden und der Stand der Sanitäranlagen ist bescheiden.
Das Preis/-Leistungverhältnis ist aus diesen Gründen recht dürftig, doch immerhin sind 3 Mahlzeiten inbegriffen. Also insgesamt ist es kein Ort für Budgettravelers. Und man sieht halt schon, dass in den letzten 15 Jahre wenig gemacht wurde und keine Konkurrenz neben an vorhanden ist. Trotzdem hat die Anlage seinen Charm und wer mehr Komfort möchte, muss halt ins Wild Beach Resort nebenan einziehen. Immerhin versucht der Eigner das kleine Resort wieder Instand zusetzen.

Eine Aktravität ist der nette Wasserfall mit seinen Pools und seinen 7m und 10m Felsensprüngen. Ich habe allen meinen Mut zusammengenommen und bin vom 7m Felsen gesprungen. Das erste Mal habe ich geschlagene 20 Minuten gebraucht um zu springen, das war schon eine Nervenprobe. Beim zweiten Mal gings schon schneller. Wer ein Seil hat, kann hier auch Cayoning machen. 

Mein Bungalow ist keine 5m vom Strand entfernt und die Bepflanzung der Anlage ist auch sehr schön. Keine Touristen, keine Party  und die Ruhe haben eben auch seinen Reiz. Leider muss man sagen, dass der Rest des Strandes insgesamt sehr stark verschmutzt ist, kein Vergleich zu den sehr saubern Ständen von Da Nang, Hoi An Bang, und Quy Nhon. Die Vietnamesen schmeissen ihren Müll einfach weg und so sieht halt auch das Land aus, wie eine kleine Müllhalde und dieser Strand macht keine Ausnahme. Wenn sie niemanden anstellen um den Müll weg zu räumen, verwandelt sich das Land halt in eine Müllhalde. Zum Trost hat man mir gesagt, dass Indien noch schlimmer sei…

Trotz dieser Umweltverschmutzung ist das Wasser sehr klar, was bei diesen Umständen schon sehr erstaunlich ist und bei den andern Stränden nördlich nicht der Fall war. Insgesamt hat es mir doch gefallen, ich bin ganz 5 Nächte geblieben.

Sonnenaufgang am Strand

Doc Let Strand

 

Doc Let Strand

 

Jungle Beach Resort

 

Junglebeach resort

 

Fischerdorf

 

Fischerdorf

 

Quy Nhon

Quy Nhon ist ein Geheimtipp Vietnams. Quy Nhon hat einen sehr schönen, sehr sauberen Stadtstrand und liegt in der Mitte zwischen Da Nang und Nah Trang.  Der Sandstrand ist ca . 6km lang und parallel dazu verläuft eine Strasse die für den Lastwagenverkehr gesperrt ist und eine Promenade,die von  Palmen umsäumt wird, umgeben. Alles ist günstiger als in den Touristenhochburgen und es hat fast keine westliche Touristen. Nördlich der Stadt verläuft eine ca. 1km lang Brücke über die Bucht von Quy Nhon. Am nördlichen Ende diese Bucht hat es paar kleine Bauerndörfer, umgeben von Reisefelden. Ich bin jedoch, weil ich lieber mit Backpackers unterwegs bin, und weil ich Hostels direkt am Strand bevorzuge, ins 10km südlich gelegene Fischerdorf  Bai Xep gezogen. Dort hat es drei wunderschöne, direkt am Meer gelegene Hostels, Big Life Tree, Haven und Life is a Beach. Ein Bett in einem Schlafsaal ist dort fast gleich teuer wie ein Zimmer in Quy Nhon, aber dafür direkt am Meer gelegen und man hat hier fast so etwas ein Privatstrand. Das Essen ist im Vergleich zu Stadt auch eher teuer, aber gut. Wer ein Bugalow will sollte lieber frühzeitig reservieren. Wer es lieber etwas luxuriöser will, kann sich auch ins benachbarte Resort & Spa AVANI begeben. Aktivitätsmässig liegt der Hauptschwerpunkt am Strand liegen, man kann jedoch auch schöne Motoradtouren ins Landesinnere und der Küste entlang unternehmen, oder Abends in die Stadt ausgehen, z.B im Club Royal mit Vietnamesen und sehr lauter Elektromusik feiern.

Stadtstrand von Quy Nhon

Lange Brücke über die Bucht mit Blick auf Quy Nhon

Unberührte Strände südlich von Quy Nhon

Life is a Beach Hostel 

Bai Xep Strand

Bai Xep Strand

 

Moijto am Strand,  gibt es was Schöneres?