Phnom Phen

Ursprünglich wollte ich noch auf eine weitere Insel, Koh Ta Kiev gehen, doch nach 12 Tagen auf den Inseln hatte ich irgendwie genug. über Sihanoukville ging es weiter nach Phnom Phen, die Hauptstadt Kambodschas. Wir sind um zwei Uhr nachmittags angekommen. Mischa wollte ursprünglich länger auf der Insel Koh Rong bleiben, um vielleicht dort einen Job bei einem Hostel zu ergattern, doch anscheinend wurde daraus nichts und so ist er am Abend zu uns gestossen.

 Ich hätte auch einen Job auf der Insel bekommen, als zum Einstieg als Maître de Crêpe. Ich wollte eigentlich zusagen, doch unglücklicherweise würde ich genau zu diesem Zeitpunkt krank ->  Lebensmittelvergiftung, und so kam es, dass jemand anders diesen Job bekam. Vielleicht ist es besser so, da sie jemand suchten, der längerfristig auf der Insel bleibt und ich war mir da nicht so sicher. Nun ist die Vergangenheit vergangen und gewisse Sachen sollten einfach nicht sein, was vielleicht bedauerlich ist, aber im Leben gibt es immer neue Gelegenheiten und Chancen.

Wir sind im Hostel Monkey Republik untergekommen, die Betten eher gross und günstig, das Essen eher teuer. Mitten in der Nacht, so um zwei, drei Uhr, hat die behinderte Zimmer-Genossin angefangen im Bett zu telefonieren und mich geweckt. Manche Leute sind einfach total gestört. 

Ich und Cuki hatten genug von dem Scheiss und hatten entschieden, in ein ****Hotel mit Pool zu wechseln. Unser Zimmer (55$) hatte ein kleiner Aussenbereich mit Jakuzzi, perfekt. Leider sind halt Hotels eher anonyme Orte, während Hostel eher geselligen sind. Ich würde mir ja eine Kombination mit der Ruhe eines Hotel und der Geselligkeit eines Hostels wünschen, die sich wiedersprechenden Eigenschaften sind wahrscheinlich nicht miteinander zu kombinieren. 

Am Nachmittag haben wir dann die Todesfelder von Choeung Ek besucht. Die Roten Khmer haben hier mit unglaublicher Brutalität gewütet, über zwanzigtausend Menschen sind hier auf bestialische Weise umgekommen. Die Gefangenen kam vom S21 Gefängnis, wo sie gefoltert und misshandelt wurden. Das s21 Gefängnis war ursprünglich einmal eine Schule, nun ein Mahnmal des Terrors. Von Stätte der Bildung zu einem Foltergefängnis, ein merkwürdiger Ort.

 Nach ihrem Geständnis wurden sie dann zu den Todesfeldern hin verfrachtet, wo das Todesurteil vollstreckt wurde.  Von den zwanzigtausend Gefangenen überlebten nur 7 Menschen. Um Munition zu sparen haben sie die Gefangenen mit Haken, Beile, Knüppeln, Macheten und ähnlichen Gartenwerkzeug niedergemetzelt. Weiter ist mir aufgefallen, das hier eine pedantisch Bürokratie herrschte , alles wurde dokumentiert, und sich die Mörder dahinter verstecken konnte.

Insgesamt kamen während der 4 jährigen Schreckensherrschaft der roten Khmer von den 8 Millionen Bewohnen fast vier Millionen um. Die meisten kamen während der Feldarbeit um, Pol Pot entvölkerte die Hauptstadt und schickte die Stadtbewohner auf Feld. Das ganze geschah weitgehend, von der Weltgemeinschaft unbemerkt, vonstatten. 

Auf dem Weg zurück stank so es bestialisch, so ein ätzender Gestank habe ich in meinem Leben noch nie gerochen. Kambodscha ist dreckig und Phnom Phen macht da keine Ausnahme.

 

Phnom_Phen.jpg
Monument

  

Statue und skateplatz

 

Promenade

 

Sonnenuntergang beim Königspalast

 

 

Flusspromenade

 

 

S21 Schule der Folter
Mahnmal der Todesfelder in China

 

Jede Menge Ersatzteile für Motorrad

 

 

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