Mein letzter Eintrag ist schon etwas länger her, da ich doch ziemlich beschäftigt war mit Kitesurfen und so.. 🙂 Aber nun der Reihe nach.
Lak lake ist ein wunderbarer See in der Nähe von Dak Lak / Buon Ma Thout. Von Dalat und Nha Träg führen mehrere Wege dort hin, die meisten Strecken sind sehr kurvig und mit wenig Verkehr, also Ideal als Motorradstrecke. Von Dalat aus geht es entlang der Serpentinen runter, durch die riesige Kaffeeplantagen, dann wieder rauf über kleinen Pässe, vorbei an grossen Stauseen und am Schluss durch Reis und Maisfelder zum Lak See. Insgesamt ist dies eine sehr vielseitig Strecke.
Am Lak See habe ich in einem grosszügigen Massenschlag in einem traditionellen Langhaus übernachtet. Das Gästehaus bietet auch Zimmer an. Die Gegend gefällt mir noch fast besser als Dalat, weniger Touristisch, aber sehr abwechslungsreich und man hat seine Ruhe. Man kann auch Elefantentouren buchen (20$-30$ /h) und auf dem See kajaken. Auch Velofahren gehört dazu. Rundherum wachsen auf Plantagen erstaunlich viele Früchte: Kakaobohnen, Kaffeebohnen, Wassermelonen, Pfeffer, Jackfruit und sicher noch mehr Zeugs.
Am nächsten Tag habe ich einen Führer (20$ /Tag)angeheuert und er hat mich etwas in den Plantagen herum geführt. Ich wollte ein gegrilltes Huhn zum Mittagessen und so sind wir morgens im Markt für unser Picknick einkaufen gegangen. In Vietnam wird das Huhn lebendig eingekauft und zum Essen frisch getötet, gerupft und geschlachtet. Frischer geht’s nicht und ich muss sagen das Huhn war sehr lecker.
Zurück beim Gasthaus habe ich eine Spezilalität des Hauses, Elefantenkaffee, getrunken. Die Elefanten essen offensichtlich die Kaffeefrüchte und scheiden die Bohnen aus. Das ist etwas ähnliches wie der Wieselkaffee, nur sind die Elefanten nicht wie die Wiesel in kleine Käfige eingesperrt und die Elefanten werden nicht nur Kaffeebohnen gefüttert. Am Nachmittag waren wir noch zu einer Wassermelonen-Plantage besichtigen. Danach, am frühen Abend, sind wir weiter zur Dorfschule der ethnischen Minderheit. Die Kinder gehen in einem frühen Alter zur Schule, so etwas wie Kindergarten oder Spielgruppe existiert nicht. Die Schulen sind sehr rudimentär eingerichtet und ich habe mich kurz mit dem Matheunterricht beschäftigt. Mich wenig überzeugend, lernen sie hier in der 1-4 Klasse das ein-mal-eins auswendig.
Danach hat mich mein Führer im Minderheitendorf rumgeführt und mir erklärt, dass der Grund, dass die Langhäuser auf Stelzen gebaut sind, nicht etwa die Regensaison ist, sondern wegen den wilden Raubtieren, wie die Python oder der asiatische Tiger. Wobei der asiatischer Tiger schon fast ausgestorben ist. Vor 10-15 Jahren gab es hier noch Tiger. Danach sind wir zu einer Famile Abendessen gegangen. Zum Essen haben wir Reisbier getrunken, und das Reisbier schmeckt schrecklich, irgendwie nach Kaffee.
Der Reis wird in einem grossen Tonkrug über zwei, drei Monate gegärt und anschliessend mit Wasser gestreckt. Ein wirklich sehr merkwürdiges Gesöff. Danach wollten wir noch ins Gemeindehaus, dort treffen sich die Dorfbewohner jeden Abend, aber da war niemand, da auch noch eine Hochzeitsfeier im Dorf stattfand. Mein Führer hat mich dann an diese Feier mit genommen und ich habe eine kleines Video gedreht, was ich euch nicht vorenthalten möchte. Auch an dieser Feier floss der Alkohol in Strömen, diesmal der Reiswein. Die Hochzeitsfeier war wirklich nett, eine Band spielte in einer höllischen Lautstärke und jeder konnte auf die Bühnen und ein Lied wählen und singen, so zusagen ein Openmic Abend. Ich wurde mehrmals aufgefordert etwas zu singen, unglücklichweise kann ich keine Lieder auswendig und somit liess ich das bleiben.
Zurück bei meinem Gasthaus traf ich dann noch auf Boris, ein russischen Backpacker, der mit seiner Frau auf Hochzeitsreise ist. Sie waren genau wie ich mit dem Motorad unterwegs und wir haben noch mit eine paar vietnamesenischen Jungenlichen Bier getrunken.
Am nächsten Morgen bin ich total verkatert aufgewacht und ich und mein Führer sind, wie abgemacht, noch ans Hochzeitessen gegangen. Die Hochzeitsgesellschaft war sehr gross, gegen 200 Leute, mehr als an der Feier am Vorabend. Es gab acht Gänge, Springrolls als Apetizer und dann verschiedene Hotpots und Tischgrill-Speisen.
Am darauffolgenden Tag habe ich den Umweg über Buon Ma Thouot(Bester Kaffee in Vietnam) genommen, bevor ich weiter nach Mui Ne fahren bin.





